Der EWSA kritisiert den Plan der Europäischen Kommission für fortgeschrittene Werkstoffe, da es an Finanzmitteln, quantifizierbaren Zielen und Nachhaltigkeitsindikatoren mangelt. In seiner Stellungnahme zu der entsprechenden Mitteilung der Kommission spricht er sich für eine umfassende Strategie aus, um die EU in diesem wichtigen Sektor international an die Spitze zu bringen. 

„Fortgeschrittene Werkstoffe sind für die Industrie, das Wirtschaftswachstum und die Nachhaltigkeit in der EU von großer Bedeutung. Wir brauchen Nachhaltigkeitsindikatoren in allen Produktionsprozessen und müssen dafür sorgen, dass die erforderlichen Kompetenzen und qualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung stehen“, so Anastasis Yiapanis, Berichterstatter für die Stellungnahme. 

Nach Ansicht des Ausschusses fehlt es dem Plan der Kommission an Ehrgeiz und spezifischen Zielen, die erforderlich sind, um die industrielle Führungsrolle der EU zu sichern. Ko-Berichterstatter Gerardo Luis Arroyo Herranz hob hervor, dass der Plan weder quantifizierbare Ziele noch Fristen oder zentrale Leistungsindikatoren enthält. Der EWSA fordert einen ganzheitlichen, strategischen Ansatz, um die Fähigkeiten der EU im Bereich der fortgeschrittenen Werkstoffe zu verbessern, und schlägt vor, die Gesundheitsversorgung aufgrund ihrer erheblichen wirtschaftlichen Bedeutung als weiteren strategischen Bereich aufzunehmen. 

Eine der zentralen Empfehlungen lautet, zu einer Kreislaufwirtschaft überzugehen, um die Abhängigkeit von Rohstoffen zu verringern. Dies erfordert eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und politischen Entscheidungsträgern, erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie den Aufbau von Kompetenzen. „Ohne ausreichend qualifizierte Arbeitskräfte kann jede Maßnahme scheitern. Die EU muss Weiterbildungs- und Umschulungsprogramme sowie Initiativen zur beruflichen Bildung durchführen“, erklärte Arroyo Herranz

Der EWSA hält die im Rahmen von Horizont Europa für fortgeschrittene Werkstoffe vorgeschlagenen 250 Mio. EUR für unzureichend. Zur Förderung von Investitionen und Innovation fordert er umfangreichere Finanzmittel, steuerliche Anreize und weniger Bürokratie. Ein wichtiges Anliegen ist auch die Sicherung einer stabilen Versorgung mit kritischen Rohstoffen. 

Der EWSA spricht sich für eine Stärkung der inländischen Kapazitäten der EU und eine Diversifizierung der Quellen aus, unter anderem durch Partnerschaften mit Südkorea und den Vereinigten Staaten sowie langfristige Verträge mit kleineren Ländern, um mögliche Versorgungsunterbrechungen aufzufangen. (gb)