Der EWSA ist sich bewusst, wie wichtig es ist, die Sichtweise junger Menschen in der EU-Politik zu berücksichtigen, und hat die Jugendorganisationen nachdrücklich zur Beteiligung am EWSA-Jugendtest aufgefordert. Diese Initiative soll jungen Menschen bei der Politikgestaltung mehr Gehör verschaffen. 

In seiner Aufforderung zur Einreichung von Bewerbungen hat der EWSA die Jugendorganisationen unlängst gebeten, sich bis zum 30. Juni 2024 für die Teilnahme am EWSA-Jugendtest zu bewerben. Die ausgewählten Organisationen werden sodann festlegen, auf welche Stellungnahmen des EWSA sie Einfluss nehmen möchten. Sie werden an den einschlägigen Sitzungen und Anhörungen teilnehmen sowie schriftliche Beiträge übermitteln. In Frage kommen Organisationen, die demokratisch gegründet wurden, die Grundsätze der Europäischen Menschenrechtskonvention achten und deren Aktivitäten bzw. Entscheidungsgremien von jungen Menschen geleitet werden. 

Im vergangenen Jahr hat der EWSA diesen Test als Pilotprojekt durchgeführt und es Jugendvertretern aus ganz Europa ermöglicht, sich an den Diskussionen über wichtige Themen wie Demokratie, gemeinsame Agrarpolitik und das Engagement junger Menschen zwischen der EU und dem Vereinigten Königreich zu beteiligen. Nach dem Erfolg dieses Pilotprojekts wurde der Jugendtest zu einem ständigen Instrument, und der EWSA ruft die anderen EU-Institutionen nun zu vergleichbaren Maßnahmen auf. 

In einer Plenardebatte äußerten sich Jugendvertreter unlängst sehr positiv über diese Initiative, die ihre Einbeziehung über die üblichen jugendzentrierten Themen wie die Klimakrise hinaus gewährleistet. 

EWSA-Präsident Oliver Röpke würdigte die Initiative als zentrales politisches Engagement für die Jugend und betonte, dass junge Menschen beständig in den Beschlussfassungsprozess der EU einbezogen werden müssen. Er wies darauf hin, dass Wahlen nicht die einzige Gelegenheit für junge Menschen sein sollten, sich Gehör zu verschaffen, und dass der Jugendtest ihren regelmäßigen Beitrag zur EU-Politik gewährleistet. 

Katrīna Leitāne, Vorsitzende der Ad-hoc-Gruppe Jugend des EWSA, verwies auf die Fortschritte bei der Integration der Jugend in die Beschlussfassung der EU und unterstrich, dass sich der Jugendtest als vitale Initiative durch die gesammelten Erfahrungen weiterentwickeln wird. Elias Dray, Vizepräsident des Europäischen Jugendforums, lobte den EWSA für seine Führungsrolle und ermutigte die Jugendorganisationen, sich der Initiative anzuschließen und ihre Positionen in künftige EWSA-Stellungnahmen einzubringen. 

Die albanische Ministerin für Jugend und Kinder, Bora Muzhaqi, nahm ebenfalls an der EWSA-Plenartagung teil. Ihr Land will ein Vorbild in der Jugendpolitik werden und zeigen, wie wichtig es ist, dass es in Behörden und Regierungen Personen gibt, die sich ausschließlich um die Belange junger Menschen kümmern. „Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit unserer heutigen Arbeit – mit der Jugend und für die Jugend – unsere jungen Menschen für die Zukunft rüsten... Wir befähigen sie zu einer Führungsrolle in der Gegenwart, damit sie einen nachhaltigen und ökologisch vielfältigen Planeten von den früheren Generationen übernehmen können.“

Der EWSA unterhält ausgezeichnete Arbeitsbeziehungen zu Albanien; dies verdeutlicht die Schlüsselrolle der transnationalen Partnerschaft bei der Förderung der Beteiligung junger Menschen auf allen Regierungs- und Verwaltungsebenen.

Der EWSA setzt sich seit September 2022, als er eine Stellungnahme zum EU-Jugendtest verabschiedete, für diese Initiative ein. Die laufenden Bemühungen des EWSA, darunter die jährliche Veranstaltung „Your Europe, Your Say!“, zeigen sein Engagement für eine stärkere Beteiligung junger Menschen am EU-Beschlussfassungsprozess. 

Die Empfehlungen der diesjährigen Veranstaltung, die im März 2024 stattfand, richten sich an die künftigen Entscheidungsträger der EU und sind online verfügbar. (ks)